Gottesdienst und erste Ewekenntnisse

Hallo zusammen,

Heute ist Sonntag, was für uns bedeutet, dass es, wie auch schon die Wochen zuvor wieder in die Kirche, die Èglise Evangelique Presbyteriènne du Togo, ging. 

Um 9 Uhr beginnt der Gottesdienst auf Ewe und zwar so pünktlich, dass wir, obwohl wir um 5 vor 9 da waren erst den festlichen Einzug des Kirchenchores und der Pastoren abwarten mussten, bevor wir schnell durch die Seitentür hereinhuschen durften. 

In der Gemeinde gibt es mehrere Musikgruppen, die auch fast alle jeden Sonntag auftreten. Neben dem offiziellen Kirchenchor in ihren scharzen Roben und Hüten, gibt es noch die Fanfare (eine Bläsergruppe, die von der Empore aus spielt), den Chorale de Jeunesses und mindestens drei weitere Chöre, von denen ich die Namen leider noch nicht kenne. 

Da Johanna und ich gerne einmal ausprobieren wollten, wie es ist, hier im Chor zu singen, sind wir gestern das erste Mal zur Chorprobe der Jeunesse gegangen, in der uns Clement, der Chorleiter, direkt herzlich willkommen geheißen und vorgestellt hat. 

So kam es auch, dass wir heute nicht wie die letzten Male vorne im Seitenschiff saßen, sondern mitten im Chor. 

Die offizielle Vorstellung vor der Gemeinde war schon beim ersten Kirchenbesuch erfolgt, sodass es hin und wieder vorkommt, dass wir auf der Straße namentlich angesprochen werden mit der Erklärung, dass wir uns ja aus der Kirche kennen. 

Der Gottesdienstablauf ist sehr ähnlich dem in Deutschland mit Glaubensbekenntnis, (sehr vielen) Ansagen bezüglich der Woche, Lesungen, Predigt, Vater Unser, Kollekte und diesmal sogar einem Abendmahl (immer am letzten Sonntag im Monat).  

Zwischen den einzelnen Abschnitten werden meist Psalme auf Ewe gesungen, die wir glücklicherweise bei unserem Banknachbarn mitlesen durften, sodass wir, so gut es ging, miteinstiegen (die Aussprache war dabei für uns erst einmal nebensächlich). 

Die Stimmung bei den Auftritten der Jeunesse war super und, auch wenn wir noch nicht mitsingen konnten, gaben wir unser bestes, zumindest etwas mitzutanzen und zu klatschen. 

Besonders an diesem Gottesdienst war für uns die Kollekte, da man je nach Wochentag, an dem man geboren wurde, nach vorne ging, um das Geld in einen Korb zu werfen. 

Generell spielt in Togo sowie auch in Ghana im ewesprachigen Bereich der Geburtswochentag  eine sehr große Rolle. Ich wurde an einem Donnerstag geboren, weshalb ich hier Yawa heiße, und Johanna, die an einem Mittwoch geboren wurde, Aku oder auch Akuvi (das vi steht dabei einfach für klein 😉 ). 

Das wurde uns schon am ersten Tag von den Guardiens Jean und Mitch der Schule erklärt, die uns fast ausschließlich mit unseren Ewe-Namen ansprechen, woran ich mich ersteinmal gewöhnen musste.

In der Tabelle könnt ihr gerne nachschauen, wie ihr in Togo heißen würdet. Je nach Region können die Namen dabei schon leicht variieren.

Trifft man eine Person, die am selben Wochentag Geburtstag hat, ist die Freude groß, man ist schließlich fast wie Geschwister. 

Danach folgte ein mir bisher unbekannter Gottesdienstbestandteil, nämlich das Versteigern von Obst. Nach erfolgreicher Versteigerung (ɖeka, ewe, etɔ) gingen die Erträge in die Kollekte und die Bananen, Ananas und sogar Flip Flops zu den Meistbietenden. So können auch Gemeindemitglieder, die gerade nicht in der Lage sind, Geld zu spenden, einfach das mitbringen, was sie haben oder selbst anpflanzen und es kommt trotzdem der Kirche zu Gute. 

Die Dauer eines Gottesdienstes liegt dabei zwischen anderthalb und drei Stunden, was gegen Ende dann doch etwas anstrengend wird, vor allem weil ich auf Ewe bisher leider nicht viel mehr verstehe als Akpe (Danke) und Mawu oder Yehowah (Gott).

Zum Glück fängt morgen mit dem Rentrée Scolaire aber die Schule und somit auch unser Ewe-Unterricht an, auf den ich mich schon sehr freue und der uns hoffentlich hilft, bald auch inhaltlich etwas mehr vom Gottesdienst mitzunehmen.

Auch auf dem Markt sind Ewe Kenntnisse sehr hilfreich. So haben wir schon schnell gemerkt, dass sich die Verkäuferinnen sehr freuen, wenn wir probieren unsere frisch gelernten Eweworte  direkt in die Praxis umzusetzen, anstatt auf Französisch zu reden. 

Woe zɔ. – Yoo. (Willkommen – Danke)

Mafle abolo. Nene? (Ich möchte Brot kaufen. Wie viel kostet das?)

Akpekaka loo. (Vielen Dank)

Miadogo loo. (Auf Wiedersehen)

Mit dem Schulbeginn morgen startet für uns dann das erste Mal ein bisschen der Alltag und ich bin schon sehr gespannt, wie der Unterricht abläuft und was unsere Aufgabe sein wird. 

Ein paar unsrer Lehrerkollegen haben wir letzte Woche beim Rentrée Pedagogique schon kennengelernt und freuen uns jetzt, die Schule morgen gefüllt mit etwa 800 Schülerinnen und Schülern zu erleben. 

Über Fragen oder Feedback freue ich mich wie immer sehr! 

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa 

Ankunft in Kpalimé

Hallo zusammen und willkommen zu meinem ersten Blogeintrag! 

Meine Mitfreiwillige Johanna und ich sind jetzt seit gut 2 Wochen in Togo, aber es ist schon so viel passiert, dass ich jetzt erst dazu komme, meine Erfahrungen der ersten Zeit mit euch zu teilen. 

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei allen Beschreibungen lediglich um meine persönlichen Eindrücke handelt, die, nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere, alles andere als objektiv zu betrachten sind und selbstverständlich auch nur für meine Einsatzstelle in Kpalimé, Togo gelten.

Jetzt aber erstmal zum Anfang unseres Jahres, unsrer Ankunft in Togo: 


Nachdem wir mit dem Flieger von Düsseldorf mit langem Zwischenstopp in Paris in Lomé angekommen sind und nach kurzem Warten unser Touristenvisum bekommen haben (nicht ohne einige Zweifel, ob wir wirklich in der richtigen Schlange stehen, weil leider ausschließlich Französisch gesprochen wurde), konnten wir auch unsere Koffer mit Mühe und Not vom Band hieven auf einen Gepäckwagen, der uns das Leben deutlich erleichtert hat. 

Kaum aus der Tür des Flughafens haben wir auch schon unsere Mentorin Selom entdeckt, die in Begleitung eines Leiters der Église Evangelique Presbyterienne du Togo mit einem Schild mit unseren Namen auf uns gewartet und uns direkt herzlich in die Arme geschlossen hat. Selom ist nach eigener Beschreibung unsere Maman für das Jahr und erfüllt diese Rolle auch total lieb und zuvorkommend. 

Mit dem Auto ging es dann in ein Restaurant, wo wir Kochbananen mit gegrilltem Fisch probieren durften. Am Anfang war ich mit dem Fisch aufgrund der Gräten etwas überfordert, aber das Essen hat wirklich sehr lecker geschmeckt. 

Die Nacht haben wir in einer Wohnung in den Gebäuden der Kirche verbracht, welche sogar eine Klimaanlage hatte, sodass wir unsere erste Nacht in Togo eher mit Frieren als mit Schwitzen verbracht haben.

Am nächsten Morgen wurden wir ganz offiziell auch noch den anderen beiden Leitern der Kirche vorgestellt, die uns sehr freundlich, wenn auch formell in Togo willkommen geheißen haben.
Bienvenue à Togo. Bonne ariveé?

Danach ging es mit dem Auto (einem Toyota wie bestimmt 80% aller Autos auf den Straßen) nach Kpalimé. 

Die zweistündige Fahrt war für uns natürlich extrem spannend. Überall Palmen am Straßenrand und Pflanzen, die wir nicht kannten, Verkaufstände mit allen erdenklichen Dingen, und jede Menge Motorräder und Roller, die den Straßenverkehr für uns unübersichtlich machen, aber natürlich trotzdem einem (vermutlich etwas anderem) Regelsystem folgen. Die Hupe scheint auf jeden Fall eine wichtige Rolle einzunehmen, ob als Warnung oder Begrüßung versuche ich noch in Erfahrung zu bringen.  

In Kpalimé angekommen, welches wirklich schön in einer Hügellandschaft gelegen ist, haben wir erst einmal Geld abgehoben. Die Währung in Togo sind CFA Franc und 1 Euro entspricht etwa 660 FCFA, weshalb grundsätzlich deutlich höhere Scheine im Umlauf sind. 

Nach einem Mittagessen, was doch etwas länger ausfiel als geplant, da wir den Regen abwarten mussten, der stark und begleitet von lautem Donner unnachgiebig vom Himmel fiel, fuhren wir weiter zum Collège Protestant, unserem Zuhause für das nächste Jahr. 

Wir kamen trotzdem im Regen an, was so ungewöhnlich zu sein scheint, dass es zu Beginn oft bei unserer Vorstellung dazugesagt wurde (elles sont arrivées hier pendant la plui).

Der Schulleiter hat uns direkt willkommen geheißen und uns die Wohnung gezeigt. 

Die Wohnung besteht aus zwei Schlafzimmern, einem Wohn- und Essbereich, Badezimmer und Küche, schön eingerichtet mit Waschmaschine, Kühlschrank, Ventilator und allem, was man eben so gebrauchen kann. 

Den Abend haben wir damit verbracht, unsere Koffer auszupacken und sind völlig erschöpft vom langen Tag, dem warmen Klima und den zahlreichen Eindrücken früh schlafen gegangen. 

Für den nächsten Tag war unseres Wissens nach nicht viel geplant, aufgrund der 2 Stunden Zeitverschiebung fiel es uns aber trotzdem nicht schwer um halb 8 aufzustehen.

Der Direktor hat uns dann direkt mit dem Auto zum Büro der Kirche gefahren und uns erst den beiden Pastoren der Gemeinde in Kpalimé vorgestellt und danach ihrem Vorgesetzen, dem Inspecteur. Auch hier wurden wir wieder herzlich und förmlich zugleich willkommen geheißen, und sogar auf Deutsch begrüßt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. 

Kaum zurück lernten wir Grãcia und ihre kleine Schwester Aissa kennen (etwa 8 und 2 Jahre alt), die mit selbstgepflückten Blumen vor unsrer Tür standen. Vor allem Grãcia ist begeisterte UNO, Monopoly und Frisbee Spielerin, wie wir in den kommenden Tagen noch herausfinden sollten, sodass wir in der Zeit vor Schulbeginn immer jemanden zum Spielen haben.

Zum Mittagessen waren wir bei Selom und ihrer Familie eingeladen. Es gab ein togolesisches Gericht, welches sich auf Ewe Akple nennt und bei dem es sich um eine Art Maisbrei handelt. Dazu gab es eine grüne Soße, die mich ein wenig an Spinat erinnert hat. Das Gericht war sehr lecker und Selom hat uns versprochen, uns am nächsten Tag noch Fufu zu zeigen, was auch sehr beliebt zu sein scheint in Togo.

Der Musiklehrer der Schule, Saviour, hat uns daraufhin das erste Mal zum Markt begleitet und auf dem Weg alle möglichen Fragen beantwortet, die uns zum Ort, der Schule und generell eingefallen sind, und die Antworten mit viel Geduld so oft wiederholt und erklärt, bis wir sie auch verstanden haben. Beim Überqueren der Straße nahm er uns wortwörtlich an der Hand und brachte uns sicher auf die andere Seite, was bei den ganzen Motorrädern tatsächlich schwieriger ist, als es sich anhört. 

Auf dem Markt haben wir dann alles gekauft, was wir zum Kochen brauchen konnten, von Reis über Tomaten bis hin zu Salz und Spülmittel. Nach einer Stunde in der Sonne (wir hatten natürlich weder Sonnencreme benutzt noch einen Hut dabei) sahen wir so fertig aus, dass Saviour vorgeschlagen hat, Mototaxis für den Rückweg zu benutzen. 

Es handelt sich dabei um Motorräder, auf denen man hinten ganz einfach mitfahren kann. Die Fahrt vom Markt zum Collège hat 200 FCFA gekostet, was etwas 30 Cent entspricht, die Mototaxis sind also durchaus bezahlbar und die Fahrt macht echt Spaß. 

So das waren alle Erlebnisse von nur zwei Tage, in denen wir natürlich noch vollkommen überwältigt waren von den ganzen neuen Eindrücken. 

Wir freuen uns aber total auf die nächsten Tage und sind gespannt, was uns noch alles erwartet! 

Für Fragen oder Anregungen bin ich jederzeit offen.

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa 

Friedhof und Eisenbahn – Deutsche Kolonialspuren in Togo

Als am 5. Juli 1884 die deutsche Flagge in Bagida, Togo gehisst wurde, war vermutlich den wenigsten bewusst, dass dieses Land in ein paar Jahren als die deutsche „Musterkolonie“ in Afrika bezeichnet werden würde. Im Vergleich zu anderen Kolonien, unternahmen die Kolonialherren in dem neu besetzten Land größere Anstrengungen im Bereich des Schul- und Gesundheitswesens, sowie im Handel und der Wirtschaft.

Nach dem Handelszentrum Lomé war es unter anderem die kleine Stadt Kpalimé, die sich aufgrund seiner Lage, den Waren und dem für die Deutschen angenehmen Klima, zu einem wichtigen Handels- und Marktort entwickelte.

Bis heute noch kann man in und um die Stadt herum die Ruinen der einstigen Kolonialherren aus Deutschland erkennen.

Ich war vor Ort und habe mich mit Hilfe der leicht vergilbten Anzeigetafeln, die neben den kolonialen Spuren auf Deutsch, Französisch und Ewe Informationen vermitteln, informiert.


Misahöhe

Nachdem in Lomé der Herrschaftssitz der deutschen Verwaltung mit einem Gouverneur an der Spitze gefestigt war, wurden die südlichen Regionen Togos in zehn Bezirke eingeteilt. Jeder dieser Bezirke enthielt jeweils eine Bezirksstation mit einem Bezirksvorsteher, welcher, entsandt von dem Gouverneur, in seinem Bezirk für Ruhe und Ordnung zu sorgen hatte.

Kpalimé war damals Zentrum des Bezirks „Missahohé“. Die dazugehörige Station „Misahöhe“, wurde 1890 in den Bergen von Kloto, ca. 18 km von Kpalimé entfernt, gegründet. Der Betreiber und damalige Gouverneur Togos Jesko von Puttkamer benannte sie nach seiner Jugendromanze Mária Esterházy de Galántha, dessen Spitzname Misa war.

Bis heute noch besteht dieser Name.

Kolonialer Anspruch

Die Station war strategisch gut gelegen. Sie sicherte den Deutschen Zugang zu den zuvor schwer erreichbaren Gebieten in den Bergen und förderte somit den deutschen Handel. Doch vor allem die kolonialpolitische Bedeutung, die von dem Bau der Station ausging, schien den Deutschen von Vorteil zu sein. Misahöhe lag in einem damals umstrittenen Gebiet zwischen Großbritannien und Deutschland. Jetzt, wo die Deutschen eine Station am einzigen über die Togogebirgskette führenden Pass gebaut hatten, bekräftigten die Deutschen ihren kolonialen Anspruch.

Auf dem Gelände der Station wurden mehrere Gebäude wie Verwaltungsgebäude, Lagerräume, ein Wohnhaus für die Familie des Stationschefs und später auch ein Gefängnis gebaut. Selbst ein Friedhof ist heute noch zu besuchen. Er ist unter den Togoerinnen und Togoern noch als „cimetière des allemandes“ (Friedhof der Deutschen) gut bekannt. Auf ihm liegen die Stationsleiter mit ihren Familien unter Palmen begraben.

Nach 1900 entwickelte sich der Bezirk Misahöhe zu einem Standort gewinnbringender Exportwaren wie zum Beispiel Kakao. Auch die Missionsgesellschaften, unter anderem die Norddeutsche Mission, hatten sich in Kpalimé angesiedelt. Die Zahl der dort lebenden Europäer*innen stieg innerhalb von sechs Jahren von 53 im Jahr 1907 auf 84 Personen im Jahr 1913. Um ihre medizinische Versorgung zu verbessern, wurde 1907 ein Arzthaus errichtet. Es war das erste Gebäude, das von der deutschen Regierung im Landesinneren gebaut wurde, und ist bist heute das älteste noch stehende Krankenhaus in Togo. Wie so häufig überließen die Kolonialherrn den Bau des Hauses den Einheimischen, deren Arbeit als Steuerleistung galt.

Heute ist das Krankenhaus zu einer Krankenstation umgebaut, in der Vorsorgeuntersuchung gemacht werden.

Eisenbahnlinie

So richtig konnten die Deutschen ihre Machtposition in der Kolonie erst ab dem 20. Jahrhundert festigen. Die Grenzen um 1900 waren so festgelegt, dass ein Gebirgszug das Land in der Mitte durchtrennte. Die Handelswege zum Handelszentrum Lomé an der Küste war den Einheimischen dadurch um einiges erschwert. Sie führten nicht direkt zur Küste, sondern den Flüssen nach in die benachbarten britischen (heute Ghana) und französischen Kolonien (heute Bénin). Als Lösung für dieses Problem sahen die Kolonialherren den Bau von Eisenbahnlinien. Mit der Fertigstellung der ersten Eisenbahnlinie, der sogenannten „Kokosnussbahn“ zwischen Lomé und Aného, konnten die Waren schneller und bequemer zum Hafen gelangen.

Die Spuren der zweiten Bahn, der „Kaffee- und Kakaobahn“, sind in Kpalimé noch gut zu erkennen. Feierlich eröffnet wurde die 119 km lange Bahnstrecke am 27. Januar 1907 zum Geburtstag Kaiser Wilhelms II.. Auch sie sollte den Handelsweg von Kpalimé nach Lomé für Agrargüter vereinfachen wie Kakao, Ölpalmen und Kaffee, die in der Region in großen Mengen geerntet wurden. Auch einige Waggons für den Personenverkehr kamen zum Einsatz. Am Ende der deutschen Kolonialzeit gab es in Togo insgesamt eine Schienenstrecke von 327 km.

Mit der Mandatsübernahme der Franzosen nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg waren auch die Bahnlinien in Togo in französischen Händen. Da diese für sich keinen Vorteil in der Investition der Bahnen sahen, blieb der Geldhahn für nötige Sicherheitsmaßnahmen und Erneuerungen zu, und die Bahn wurde sich selbst und den Togolesen überlassen. „Sie fuhren bis es sicherheitstechnisch und mechanisch nicht mehr möglich war“, sagte mir Kudzo Agbenu Alotsi. Offiziell sind die Bahnen seit 1990 stillgelegt. Übrig bleiben die Schienen, die vereinzelt noch aus dem Boden ragen.

Die Natur greift sich schnell zurück, was ihr einst gehörte.

Ausbeutung

Der Historiker versuchte, mir am Beispiel der Bahnlinien zu erklären, warum seiner Meinung nach viele Togoerinnen und Togoer heute überschwänglich positiv über die deutsche Kolonialzeit reden und eher negativ über die französische.

Sicher, jede Art von Kolonialismus bedeute Ausbeutung und sei schlichtweg nicht schön zu reden, meinte er. So sei es wichtig zu bedenken, dass bei jeder Umsetzung der oben genannten Pläne der Deutschen, Einheimische unter unmenschlichen Bedingungen, häufig ohne Lohn zur Arbeit gezwungen wurden.

Doch vergleiche man die zwei europäischen Kolonialmächte, die das Land und seine Bewohner*innen insgesamt über 76 Jahre lang besetzten, so habe die eine deutlich mehr nachhaltige und innovative Entwicklungen (wie die Bahnlinien) in das Land gebracht als die andere. Wenn auch natürlich nicht auf Augenhöhe, sei es mit den Deutschen mehr ein Austausch zwischen den Einheimischen und der Kolonialherrschaft gewesen. Die Franzosen hingegen seien mehr auf das Nehmen aus gewesen und nur wenig – soweit sich die Togoer heute noch erinnern können – sei zurück gekommen. Dadurch, dass die Deutschen zu ihren eigenen Gunsten darauf bedacht waren, großen Aufwand in die Wirtschaft und somit auch die Infrastruktur des Landes zu legen, profitierten auch die Einheimischen von dem Prinzip „Musterkolonie-Togo“.

Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass neben den noch sichtbaren Spuren der Deutschen heute Hinweis-Tafeln in drei verschiedenen Sprachen Passanten informieren. So werden einem auch die Schattenseiten, die der Kolonialismus mit sich bringt, wieder ins Gedächtnis gerufen. Ganz egal, wer diese Kolonialisten waren.

Bäckerei Babalima (Bouba), Sokodé

Ich habe mich lange nicht mehr hier gemeldet, aber es fällt mir einfach sehr schwer all meine Erlebnisse und Gedanken in Worte zu fassen.

Also habe ich mir überlegt öfters kleine kurze Schnipsel aus meinem Leben in Kpalimé zu teilen. Das kommt jetzt frisch aus meiner Notizen App auf dem Handy. Es kann also vorkommen, dass sich ein paar Fehler einschleichen..

Dieses Mal möchte ich gerne eine kleine Story von unserer Reise durch Togo erzählen:

Anfang Januar haben Johanne und ich gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Freiwilligen Joshua und Vanessa eine Reise nach Kara und Sokodé, zwei Städte im Norden Togos, unternommen.

Die Nacht vor unserer Rückreise nach Kpalimé haben wir in einem kleinen Hotel mit angeschlossener Bar und Bäckerei in Sokodé verbracht.

Bäckereien und Gebäck sind eher selten in den Teilen Togos, die ich bis jetzt besucht habe und mir fehlt deutsches Gebäck wirklich sehr. Deswegen habe ich mich umso mehr über Kuchen, Brioches und sogar Berliner (Krapfen, Pfannkuchen, …) gefreut.

Für unsere Abreise früh morgens war bereits alles organisiert. Wir waren mit Bustickets für den Bus um 6:00 Uhr ausgestattet und hatten uns zwei Motofahrer für den Weg zur Busstation besorgt. Unser Plan war es gegen 5:00 Uhr noch einmal die Bäckerei aufzusuchen um uns Proviant für die Reise zu kaufen. Mir kam es logisch vor, dass Bäckereien normalerweise sehr früh aufmachen, aber als wir um 5:00 Uhr auf dem Innenhof des Hotels standen, war noch alles dunkel. Wir trafen nur den Nachtwächter an, der gerade dabei war, die Pflanzen zu gießen. Er schickte uns zu seinem „Patron“, den wir auf der anderen Seite des Hofes fanden. Es stellte sich heraus, dass der „Patron“, Herr Bouba, der Besitzer des gleichnamigen Hotels und der Bäckerei war. Er führte uns durch seine Backstube von hinten in den Verkaufsraum und wir kauften zwei restliche Brioches. Als wir erzählten, dass wir Deutsche sind, schenkte Herr Bouba uns dazu einen ganzen Kuchen und zeigte uns seinen Meisterbrief. „Kennt ihr Mannheim? Da habe ich meinen Meister gemacht.“, sagte er auf deutsch. Johanne kommt aus Mannheim und kannte sogar die Bäckerei, in der Herr Bouba gearbeitet hat. Danach zeigte er uns sein Büro und sogar ein Bild, auf dem er Helmut Kohl die Hand schüttelt. Keine fünf Minuten später hatte er uns alle mit heißem Kakao versorgt. „Wie kommt ihr zur Busstation? Ich kann euch hinfahren!“, schlug er vor. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und saßen kurz darauf in seinem großen Geländewagen, der uns superschnell zum Bus fuhr. Wir verabschieden uns und stiegen in den Bus.

Dieses Erlebnis hat mir, wie so oft hier in Togo, gezeigt, dass unerwartete Zufälle und hilfsbereite Menschen sehr wertvoll sind und man nie scheuen sollte jemandem eine Freude zu machen. Ich kann dir die Bäckerei Babalima in Sokodé wärmstens empfehlen!

Ich hoffe dir hat dieser Eintrag gefallen.

Bis zum nächsten Mal!

Kakao aus der Bäckerei Bouba
Die große Moschee in Sokodé
Mit Motos auf Hotelsuche

Weihnachten In Anders Und Doch So Ähnlich

Die Weihnachtszeit hat doch immer etwas magisches an sich. Die Straßen sind geschmückt, zu Hause wird es heimelig und es duftet nach Zimt, Glühwein, Spekulatius und vielem mehr – Weihnachten eben.

Meine Weihnachten sahen bisher immer sehr ähnlich aus: Tannenbaum im Wohnzimmer, viele verschiedene Variationen von Plätzchen, Adventskalender, Adventskranz, Weihnachtsmarkt Besuche mit Glühwein und -ganz wichtig- Familie. Kommt euch diese Aufzählung der Weihnachtsbräuche vielleicht auch so vertraut vor?

Ich kenne es so, dass für viele in Deutschland das Weihnachtsfest und die Adventszeit davor eine wichtige Angelegenheit darstellen, und teilweise so ein Tamtam darum gemacht wird, dass dadurch sogar diese schöne Zeit zu einem Stressfaktor wird. Selbst die deutschen Kirchen sind zu Weihnachten auf einmal überfüllt! Naja, ihr wisst wahrscheinlich wie Weihnachten in Deutschland aussieht.

Ich möchte euch jetzt ein bisschen über meine Weihnachten in Togo erzählen.

Wir wurden schon früh darauf vorbereitet, dass Weihnachten in Togo anders sein würde. Sowohl unsere Vorfreiwilligen, als auch die Togolesen mit denen wir dann Vorort redeten, wollten uns wohl schon so früh wie möglich auf den Boden der Tatsachen ziehen. So wurde uns gesagt: „Weihnachten ist hier nicht so ne große Sache, sondern eher das Fest für Kinder. Silvester ist viel cooler!“

Und so in der Art war es dann auch: Wenn man nicht genau darauf geachtete hätte, und bemerkt hätte, dass beispielsweise die Kinder Weihnachtslieder in der Schule sangen, hätte man sonst in Kpalimé nicht wirklich mitbekommen, dass es Weihnachten war. Insofern wussten wir, dass wir es selber in der Hand hatten, unser erstes Weihnachten von zu Hause entfernt so schön wie möglich zu gestalten.

Dazu kam, dass das Weihnachts-feeling nochmal schwieriger zu empfinden war, während draußen täglich die Sonne schien und die Bäume grünes Laub trugen. Es war „harmattan“ Zeit (Trockenzeit), und das letzte Mal geregnet hatte es Anfang Dezember. Die Tage wurden immer heißer; Mittags bis 35 Grad, während die Nächte immer kühler wurden; bis mind. 20 Grad. Unsere Kreativität war also gefragt.

(Allerdings muss man erwähnen, dass wir das große Glück hatten, Ende November eine Besucherin der NM aus Deutschland in Empfang nehmen zu dürfen. Sie hatte freundlicher Weise zwei Pakete von Rosas und meiner Familie mitgebracht. Darin waren so einige Überraschungen, die uns halfen unser deutsches Weihnachtsfest nach Togo zu bringen. Somit ist es also nicht nur unser Verdienst gewesen, und wir bedanken uns nochmal ganz herzlich bei den Weihnachtswichteln aus Deutschland und für die Übermittlerin!)

Was wir also taten war folgendes:

  • Dekoration: Deko an den Wänden kann wirklich viel bewirken! In unserer Wohnung hatte das von Anfang an ein bisschen gefehlt. Zu Weihnachten wollten wir nicht auf weiße Wände schauen. So bastelten wir uns aus Papier Sterne in verschiedenen Arten/Größen und hingen sie auf. Rosa schuf aus Eierkartonresten kleine Weihnachtsbäume, die wir auf einem Schrank platzierten. Ich währenddessen zeichnete die Weihnachtsgeschichte auf Papier, auf Nachfrage der Kindergärtnerin um sie im Kindergarten aufzuhängen.
  • Weihnachtsbaum: Tannen, wie ich sie aus dem deutschen Forst kenne, gibt es in Togo nicht. Da hätten wir eher eine Weihnachtspalme schmücken können. Doch einen Baum fällen wollten wir dann doch nicht. So kauften wir ein Pagne (Ein Stoffstück, aus dem man sich hier eigentlich Kleidung schneidern lässt) mit einem- farblich passenden- dunkelgrünen und roten Muster, und schnitten uns daraus einen „Tannenbaum“ den wir dann an die Wand hangen.
  • Adventskranz: Wir hatten ein bisschen Kerzen Mangel. Also klapperten Rosa und ich die Marktstände ab, in der Hoffnung neue Kerzen zu kaufen. Dabei war uns Art, Form, Farbe relativ egal, doch trotzdem fanden wir keine. So blieb uns die eine Haushaltskerze, die ich von zu Hause mitgebracht hatte und wir wurden wieder kreativ. Mit Kuli schrieb ich Zahlen 1-4 auf die Kerze und wir machten aus „Adventskranz“ eine „Advemtskerze“ (die ist sowie so gerade voll in Vogue).
  • Glühwein: Nun, wir hatten ja unsere tollen Pakete aus Deutschland, und die Weihnachtswichtel dort hatten an so einiges gedacht. Sämtliche Tütchen Bratapfeltee und Glühwein Gewürz schafften nicht nur, dass wir den winterlichen Geschmack bekamen nach dem wir uns so sehnten, sondern auch, dass unsere Wohnung nach alle dem roch!
  • Plätzchen: Das war irgendwie schwieriger als ich es gedacht hatte, denn Butter ist hier ein teures Luxus Gut. Und Margarine ist auch nicht das billigste. Wir hatten ein Butterplätzchenteig Rezept gefunden mit dem wir gut arbeiten konnten. Mehl- Zucker- Vanillezucker (von zu Hause schon vorausschauend mitgebracht)-und vieel Margarine.

Ich hatte auch schon ein paar Plätzchenausstecher aus Deutschland mitgebracht. Zum Glück hatten wir einen Ofen! Zwar kann der nur an oder aus… aber es klappte eigentlich immer ganz gut wenn man alle 10 min mal reinschaute. Wir wurden zu einer richtigen Weihnachtsbäckerei und nutzten es aus selbst gebackene „biscuits allemand“ Lehrern und Freunden mitzubringen. Die kamen meistens sehr gut an.

  • Weihnachtslieder: Das war ein riesen Spaß! Wir fingen schon früh damit an Weihnachtslieder mit unseren jüngeren SchülerInnen einzustudieren. Die freuten sich immer sehr darüber. Von „Alle Jahre wieder“, über „Kling Glöckchen“ bis hinzu „Stille Nacht“ hatten wir dann irgendwann vieles mit unseren Sechst- und SiebtklässlerInnen einstudiert. Schön war auch zu merken, dass es manche Lieder wie bspw. „Stille Nacht“ auch auf Ewe gibt- So lernten wir gleichzeitig den Text auf Ewe und es wurde zu einem fairen Austausch.

Ihr seht; wir hatten unser Weihnachten aus Deutschland einfach nach Togo mitgebracht.

Heiligabend selber war auch hier Gottesdienst, nur war dieser nicht auffällig voller als andere Gottesdienste. Und man merkte schon ein wenig, dass es vor allem die Kinder waren, für die dieses Fest gestaltet wurde. (Wie in Deutschland ja im Grunde genommen auch.) So war die Kirche mit bunten Lichterketten geschmückt und ein wunderschöner Tannenbaum aus Plastik stand neben dem Altar und wurde zu einer beliebten Fotokulisse nach dem Gottesdienst. Auch das Krippenspiel wurde von ein paar Kindern auf Ewe vorgespielt. Danach wurde vor der Kirche noch musiziert und um ein großes Lagerfeuer getanzt.

So erlebte ich also meine erste Weihnacht weg von zu Hause und Familie: Anders und doch so ähnlich. Wir hatten ein tolles Fest und waren nur zu stolz auf uns selber, wie wir es uns gestaltet hatten, so dass wir uns beide wohl fühlten.

175-jähriges Jubiläum der EPCG

Meinen letzten Blogartikel habe ich vor gut 2 Monaten verfasst. Man kann sich denken, dass in diesem Zeitraum mal wieder einiges passiert ist, auch wenn mein Gehirn schon vorher mit lauter neuen Eindrücken übergesprudelt ist. Das zeigt sich vor allem dadurch, dass ich, wenn ich telefoniere, nur noch konfus Themen durcheinander schmeiße und mich in Einzelheiten verrenne. Deshalb versuche ich mich in meinen Blogartikeln auf ein Thema zu beschränken. 
Aus aktuellem Anlass ist es dieses Mal das 175-jährige Jubiläum der ghanaischen Evangelical Presbyterian Church, die mich seit meiner Ankunft in ihrer Hauptverwaltung und einer ihrer Gemeinden aufgenommen hat.

Die Kirche ist im 19. Jahrhundert durch die Evangelisations-Bemühungen der Norddeutschen Mission (NM), hier auch als Bremen Mission bekannt, entstanden. Als Gründungsdatum wird der 14. November 1847 angegeben. An diesem Tag erreichte der deutsche Missionar Lorenz Wolf nach mehrtägiger Reise, ausgehend vom Osu-Castle in Accra, das im damaligen Krepiland und in der heutigen Volta-Region gelegenen Peki. Damit folgte er einer Einladung des Sohns des in Peki ansässigen Chiefs und predigte an dem genannten Datum ein erstes Mal vor den Einwohnern des Dorfes. (Wenn mehr Interesse an der Kirchenhistorie besteht, kann ich gerne Auskunft geben, wo man sich weiter informieren kann)

Das Programm für die Festtags Veranstaltungen orientiert sich stark an der Kirchengeschichte, sodass wir an den jeweiligen Tagen auch die Stationen, die die ersten Missionare durchliefen, nachstellen. Hier ein grober Überblick der Events, die während meinem Aufenthalt in Ghana stattfanden:

30.10. Opera Kristo (Musical) in der National Theatre Hall 

09.11. Float (Festumzug von Osu-Castle in Accra bis nach Peki) mit anschließendem Gottesdienst

12.11. Grand Durbar in Peki (Zusammenkunft der Chiefs der umliegenden Dörfer mit kurzer Andacht, Musikeinlagen und Besuch vom Präsidenten)

14.11. Gedenkveranstaltung an den alten Missionsstationen und Candle-Light-Procession in Ho (Rundgang im nächtlichen Ho mit anschließendem Gebet an der Kirche)

16.-18.11. Crusade in der Bankoe Gemeinde in Ho (spirituell angelehnte Gottesdienste am Abend)

20.11. Thanksgiving Service (Danksagungs-Gottesdienst) beim Jubilee Park in Ho mit Besuch des ehemaligen (und zukünftigen) Präsidenten

Aus dieser Liste lässt sich also schließen, dass ich im letzten Monat schwer beschäftigt war und wahrscheinlich mehr Zeit bei kirchlichen Veranstaltungen verbracht habe als im Rest meines Lebens. Teilweise waren wir bis zu 22h auf Achse, deshalb war der fünfstündige Abschlussgottesdienst am 20. November die kleinste Hürde, die ich überwinden musste, um meinen mittlerweile geliebten Alltag zurückzuerhalten.

Opera Kristo

Der erste Ausflug, an dem ich teilnehmen durfte, ging zur National Theatre Hall in Accra, in der “Opera Kristo” von einer Gruppe aus Ho vorgeführt wurde. Dabei handelt es sich um ein Musical, das von der Ankunft der ersten Missionare im damaligen Krepiland erzählt. Die Lieder werden alle auf Ewe (der in der Volta-Region primär genutzten Sprache) gesungen, weshalb ich sehr dankbar für die kurzen Erklärungen der Frau meines Mentors und die englischen Zusammenfassungen zwischen den Theaterabschnitten bin.
Am Anfang stehen sich eine Gruppe Europäer und Bewohner der heutigen Volta Region gegenüber, deren Beziehung sich über das Stück hinweg von Misstrauen und Abweisung hin zu gegenseitiger Akzeptanz entwickelt. Deutlich wird dies besonders an der Kostümwahl und der Veränderung der Chorgesänge. Anfangs unterscheiden sich beide Gruppen stark. Die Missionare tragen schlichte Hemden, Röcke und Hosen, die Ewe Gewänder aus bedrucktem Stoff, Kente (fester, in Streifen gewebter Stoff mit Mustern) oder weite, knielange und durch einen Gürtel taillierte Kleider. Am Ende der Vorstellung tragen beide Gruppen Röcke bzw. Gewänder aus Kente oder bedrucktem Stoff und weiße Oberteile und reihen sich für einen Gottesdienst auf, indem der Missionarspastor den Chief (eine Art Bürgermeister oder Oberhaupt eines Distrikts) tauft und einen Blinden heilt.

Leider ist es mir durch die Schwierigkeiten mit der Sprache nicht möglich, alle Nuancen der Begegnung nachzuvollziehen, die Missionare werden meinem Empfinden nach aber sehr positiv dargestellt. Vor allem die Wunderheilung zu Ende des Stücks ist für mich eher befremdlich, weil sie den deutschen Pastor in eine typische “white savior”-Rolle bringt. Andererseits wird auch über die Unbeholfenheit und Schreckhaftigkeit der Weißen zu Beginn des Stücks gelacht, die Grausamkeiten der Kolonialisierung, die während und mit der Missionsarbeit vonstattengehen, werden aber nicht thematisiert.

Für mich wird es immer schwierig, wenn das Thema Mission aufkommt, da ich mich als nicht gläubige Person und aus den historischen Gründen von den Missionaren und den damaligen Praktiken und Ideologien distanzieren will. Durch meine Hautfarbe und meine Partnerorganisation, die Norddeutsche Mission, werde ich jedoch manchmal als Nachfolgerin der ersten Missionare gesehen. Wenn man Mission als alles sieht, was zur fortschreitenden Evangelisation der Umgebung beiträgt, mag das sogar stimmen, da die Kirche durch jeden Beitrag bei der Gemeindearbeit (in meinem Falle auch noch so klein) für Außenstehende attraktiver wird und ich vor Fremden durch meine Anwesenheit bei EP. Church Veranstaltungen und als Freiwillige als Teil der Gemeinde gesehen werde. Mir bereitet das Unbehagen, während ich gleichzeitig versuche nachzuvollziehen, dass die Kirchenmitglieder hier stolz auf ihren Kirchenursprung sind und meine Beziehung zu der Geschichte durch meinen Hintergrund deutlich unkomplizierter ist. Dazu trägt auch bei, dass die Kirche hier weiter in die Lebensrealität der Menschen eingreift, so gibt es zahlreiche Schulen, einige Universitäten und Gesundheitseinrichtungen, die die EP Church als Träger haben. Die anhaltende Bindung zur Norddeutschen Mission, die mit den Jahren zu einer gleichberechtigten Partnerschaft gewachsen ist, mag ebenfalls mit dem sehr positiven Image der Kirche und den Gründern zusammenhängen. Ich hoffe in Zukunft finde ich noch den Raum, intensivere Gespräche über solche Themen zu führen, weil mir durch den Stress rund ums Jubiläum bis jetzt der Raum dafür gefehlt hat.

Float

Nach diesem Trip nach Accra hatte ich nur neun Tage später schon wieder die Gelegenheit, in die Hauptstadt zu fahren. Dieses Mal in Begleitung einer weiteren deutschen Freiwilligen, Anna, die bei der Organisation Voice Ghana arbeitet. Dabei hält sich meine Vorfreude für den Festumzug von Osu Castle nach Peki am 9. November stark in Grenzen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Abfahrtszeit für alle Teilnehmer aus Ho als 1:00 nachts festgelegt wurde, damit wir um 6:00 morgens pünktlich am Independence Square in Accra ankommen. Wegen der teilweise nicht asphaltierten Straßen, zahlreichen Schlaglöchern und der Fahrt in einem vollen Reisebus stelle ich mich also auf eine fast schlaflose Nacht ein. Mit dieser Vermutung behalte ich zwar Recht, trotzdem habe ich erstaunlich viel Spaß an dem Ausflug. 

Nachdem wir aus unserem Bus taumeln, werden wir wie 600 andere Anwesende mit einer Lunchtüte versorgt, die wir Eyrams (meine Chefin bei EPDRA) Organisationstalent zu verdanken haben. Erst fühle ich mich etwas verloren auf dem riesigen Independence Square, auf dem einzelne Menschen Grüppchen umherlaufen und Reisebusse auf ihren erneuten Einsatz warten. Anna und ich finden jedoch schnell Anschluss bei dem Buchhaltungsteam vom Headquarter rund um Juliet und Justice. Zusätzlich gesellt sich auch noch der ehemalige Süd-Nord-Freiwillige Harry Arden zu uns, mit dem wir uns direkt über unsere Freiwilligendienste austauschen. In dieser Gruppe marschieren wir umringt von Kirchenmitgliedern in Jubiläums T-Shirts und Musikgruppen, sowohl Blasorchester als auch Trommelgruppen, zum Osu-Castle, einer ehemaligen Sklavenburg, die in der Vergangenheit auch als Regierungssitz diente. Während der Großteil des Festumzugs vor den Toren von Christiansborg Halt macht, da der Zugang streng kontrolliert wird, dürfen Anna und ich der Zeremonie im Garten des Castles beiwohnen.
In Situationen wie diesen werden einem die eigenen Privilegien mal wieder besonders bewusst. Neben uns beobachten nämlich nur Pastoren und Kirchenmitglieder in Führungspersonen, wie der Moderator (Kirchenoberhaupt) eine Ansprache hält und sich mit dem Chief von Osu austauscht und um dessen Zustimmung für das Unternehmen bittet. Natürlich kennt deshalb auch jeder um uns herum die Kirchenlieder, die wir zum Abschluss singen, während wir uns bemühen, halbwegs seriös auszusehen. Um dem Anlass gerecht zu werden, filmt auch noch ein Team vom Fernsehen. Zum Schluss der Zeremonie wird eine Fackel angezündet, um die Reise von Lorenz Wolf symbolisch mit einem Fackellauf nachzustellen. Danach kehren wir zu der Hauptgruppe zurück, die etwa 500m vor dem Castle gewartet hat und die Zeit genutzt hat, um zu tanzen, zu feiern oder im Schatten etwas auszuruhen.

Die folgenden zehn Stunden verlaufen weniger abwechslungsreich. Wir, das heißt Gemeindemitglieder der E.P. Church aus Ho und Peki, machen insgesamt elf Zwischenstopps bei Gemeinden, die auf dem Weg nach Peki liegen. Dabei strömt jeder, der noch genug Energie hat, aus den Reisebussen und singt, betet und tanzt mit den Gemeindemitgliedern vor Ort, die schon am Straßenrand auf uns warten. Um dem Wort Festumzug gerecht zu werden, marschieren wir bei einigen Stopps eine ganze Weile, wieder in ausgelassener Stimmung und mit musikalischer Begleitung durch die Dörfer.
Zusammengerechnet mit der kleinen Stärkung zwischendurch brauchen wir noch länger als ursprünglich gedacht und treffen kurz nach Sonnenuntergang in der ersten von acht Ortschaften Pekis ein. Auf einem großen Feld nahe der Kirche wurde ein Lagerfeuer aufgeschichtet, das nach der Begrüßung der Kirchenleitung durch den örtlichen Chief feierlich mit der Fackel angezündet wird. Um zu zeigen, dass der durch die Missionare verkündete Glaube nicht nur in Peki Wurzeln geschlagen hat, werden Fackeln für alle 16 Presbytis (Organisationsebenen der Kirche, in die Ghana eingeteilt ist) und die Missionsstelle der EPCG in Pakistan entzündet. Nach einem Abschlussgebet brechen wir schließlich nach Ho auf, wo wir dann um 22:00 ankommen und ich endlich die Gelegenheit kriege, auszuschlafen.

Am Sonntag fahren wir jedoch wieder nach Peki, um dort dem Durbar (eine Versammlung von Chiefs) beizuwohnen. Diesmal ohne Annas Begleitung, dafür aber in der Gesellschaft meiner Mitbewohnerin Yayra und meinem Chorleiter MK. Die beiden sind hauptverantwortlich für den Verkauf von Artikeln mit dem Jubiläumsmotiv der EPCG, wozu auch ein grün gemusterter Stoff gehört. Aus diesem haben Yayra, Eyram und ich uns schon Kleider schneidern lassen, die beim Durbar ein erstes Mal zum Einsatz kommen.

Diesmal findet das Event auf einer größeren Wiese in Peki statt, auf der Stühle und Zelte in einer Hufeisenform aufgebaut sind. Da unser Stand mit Klamotten ganz am Ende der Formation liegt, ist die Tribüne mit den Ehrengästen in der Mitte des Hufeisens so weit entfernt, dass ich kaum etwas von den aufgeführten Tänzen und Musikstücken mitbekomme.
Das ändert sich schlagartig, als der Präsident Ghanas, Akufo Addo, sich bemerkbar macht. Ein Auftritt bei großen Kirchenevents ist in Ghana für Politiker Größen wohl nicht besonders unüblich, wie mir mein Mentor später erzählt. Der ganze Rummel um seine Ankunft mit dem Hubschrauber, einem riesigen SUV und mit Sturmgewehren bewaffneten Soldaten sorgt für Aufregung bei allen Beteiligten, auch bei mir. Ich schließe mich prompt den Kindern eines Arbeitskollegen an, um näher an die Bühne zu kommen. Das wäre gar nicht nötig gewesen, um den Präsidenten von Nahem zu sehen, da er einmal an allen Sitzreihen vorbeiläuft, um die Anwesenden zu begrüßen. Aber ich bekomme die Möglichkeit, während seiner Rede Fotos zu schießen und die Reaktionen der Gäste zu beobachten.
Trotz des religiösen Hintergrunds des Fests scheint der Gedanke vom Wahlkampf stark in Addos Rede durch: Er spendet 50.000 GHC (ca. 3.500€), lobt die Errungenschaften der EPCG und bittet um Unterstützung und Vertrauen in die Regierung. Bei einer fortlaufenden Wirtschaftskrise mit einer landesweiten Inflation von ca. 40% ein denkbar hoffnungsloses Unterfangen, vor allem weil ein Großteil der Ewe (ethnische Gruppe die hauptsächlich in der Volta Region lebt) die Oppositionspartei unterstützt. Der Applaus fällt demnach mäßiger aus, als man es bei einem Staatsoberhaupt erwarten könnte. 

Nach der Rede übernehmen gleich die üblichen Verdächtigen: Der Moderator hält eine kurze Andacht, gefolgt vom Pastor zuständig für Ökumene und dem Chef der Buchhaltungsabteilung mit Abschluss. Für etwas Abwechslung sorgt ein schätzungsweise 9-jähriges Mädchen, das mit einer unglaublichen Souveränität ihre Rede vorträgt. Leider vollständig auf Ewe, aber Betonung und Körpersprache allein machen das Beobachten für mich interessant.
Musikalisch wird sie von einer Gruppe mit weiteren Kindern unterstützt, die eine Tanzchoreografie vorführen. Außerdem singt ein extra aus Togo eingereister Kirchenchor.
Nachdem die eben erwähnten Programmpunkte abgehakt sind, ziehen sich alle Beteiligten rasch zurück und auch meine “Reisegruppe” macht sich auf den Weg nach Hause.

Events vom 14.11. bis zum 18.11.

Nach dieser Veranstaltung brauchte ich erstmal eine Pause. Das bedeutete, dass ich unglaubliche 6 Tage keine Kirchenfeier besuchte. Gelegenheit dazu gab es aber reichlich.
Direkt am nächsten Tag gab es eine Prozession durch Ho, dessen Atmosphäre zumindest über den Facebook Livestream sehr besinnlich wirkte. (Bei Interesse: über die Facebook Seite DELA TV lassen sich alle Gottesdienste in meiner Stammkirche live mitverfolgen. Wenn man mich in der Menge suchen will, empfehle ich den ersten Sonntagsgottesdienst.)

Am Montag ging es mit dem Niederlegen von Kränzen an Missionars Gräbern weiter, dieses Ereignis wurde meiner Beobachtung nach aber wenig besucht und kaum öffentlich geteilt. Im krassen Kontrast dazu stehen die drei Gottesdienste in der Gemeinde Bankoe in Ho am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Sie gehörten alle zur “Crusade” und wurden von vielen Pastoren gleichzeitig geleitet, unter anderem von meinem Mentor und den Leitern der Frauen-, Männer- und Buchhaltungsabteilung. Auch hier war ich wieder nur durch Facebook zugeschaltet. In diesem Falle zog ich es aber vor, etwas Distanz zu haben. Als nicht-gläubige Person habe ich zwar kein Problem damit, Gottesdiensten beiwohnen, will mich aber auch im kirchlichen Kontext nicht immer verstellen. Während ich den normalen Gottesdienst am Sonntag meistens genieße, wäre es mir schwergefallen, mich in einen pfingstlich geprägten Gottesdienst einzufinden. Bei solchen Anlässen ist das ‘speaking in tongues’ üblich, bei dem Kirchenbesucher darauf abzielen, vom heiligen Geist erfüllt zu werden und oft anfangen, unverständlich zu reden oder zusammenbrechen. Inspiriert wurde diese Art der Gottesbegegnung von der Pfingstgeschichte, in der EP Church weicht die Praktik jedoch von der ursprünglichen Bibelauslegung durch die Kirche ab und ist erst seit einigen Jahren üblich.

Thanksgiving Service

Die letzte Station der Jubiläumsfeier war der Danksagung Gottesdienst am 20. November, der unter freiem Himmel auf einem Festplatz in Ho stattfand. Zu diesem Anlass sind sowohl der ehemalige Präsident John Mahama (im Amt von 2012 bis 2016) als auch internationale Gäste angereist, darunter der Moderator der EP Church in Pakistan, die Vize-Präses und die Generalsekretärin der NM, die Kirchenleitung der togoischen Schwesterkirche EEPT und ein kenianischer Pastor. 

Da wir uns seit Wochen auf diesen Gottesdienst hingearbeitet haben und ich auch noch eine Bibelstelle vorlesen sollte (zwar auf Deutsch, aber immerhin vor über tausend Menschen), war ich die Tage vorher ziemlich aufgeregt. Letztlich völlig umsonst, da ich am Sonntag der Feier bei angesetztem Gottesdienstbeginn noch zuhause bin und mich in mein Jubiläumskleid zwänge. Yayra und ich gehen es mal wieder entspannt an, sind aber immer noch pünktlich genug. Sie verkauft mal wieder die übrig gebliebenen Souvenirs und ich mache mich auf die Suche nach einem Sitzplatz. Während die Generalsekretärin der NM, Heike Jakubeit, die gleichzeitig auch meine Koordinatorin ist, mit den anderen internationalen Gästen und der Kirchenleitung auf der Ehrentribüne eingeplant ist, schummle ich mich unter die Pastoren zu deren linken.  

Auch dieser Gottesdienst weicht stark von den normalen Gottesdiensten am Sonntag ab, in denen es immer eine feste Struktur und einen straffen Zeitplan gibt.

Es fängt zwar wie gewohnt mit dem Einzug des Chors an, danach verliere ich jedoch schnell den Überblick. Das Programm sieht vor, dass der erste Teil des Vormittags gottesdienstähnlich gestaltet werden soll, danach werden alle Sponsoren vorgestellt, Spendenaufrufe getätigt und der ehemalige Präsident soll seine Rede halten.

Da Mahama aber schon während der ersten 30min des ersten Teils aufkreuzt, werden die Chorgesänge nach dem Eröffnungsgebet je unterbrochen. Es dauert eine Weile, bis sich der Trubel legt und der Ex-Präsident seine Begrüßungsrunde gedreht hat. (Wobei der Applaus deutlich lauter ausfällt als bei Addo eine Woche zuvor)

Schließlich fahren wir fort und kommen schnell zu den Lesungen der Bibelstelle. Schon bei der Auflistung der Leser_innen gibt es viel Applaus als nur erwähnt wird, dass auf Deutsch vorgetragen wird.
Nachdem ich meinen Beitrag geleistet habe, kann ich mich entspannt zurücklehnen und bin dankbar für die Gesellschaft von Dr. Günther Rusch und seiner Frau Christie. Günther ist in Ho für die Renovierung des alten Missionshauses zuständig, versorgt mich bei diesem Anlass jedoch auch gerne mit Crackern und kritischen Kommentaren.
Weiter geht es mit der Predigt des Moderators, in der er ein neues Konferenzzentrum ankündigt, das im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt werden soll und für das Kollekte gesammelt werden soll. Das wird dann auch prompt umgesetzt, wobei das Spendensammeln wieder nach Wochentagen geht und für mich unangenehm öffentlich und lange dauert.

Es folgt die Rede von Mahama, der direkt zum Wahlkampf übergeht, indem er seine Nähe zu der EPCG betont und die derzeit schlechte wirtschaftliche Lage anspricht. Dabei fällt mal wieder der Satz „Money doesn’t like noise“, der mir mittlerweile nur allzu bekannt ist und von Ghanaern zum running gag gemacht wurde. Der Präsident äußerte ihn in einer Fernsehansprache zur wirtschaftlichen Lage der Nation auf französisch- was von vielen Ghanaern als Verhöhnung der Bürger verstanden wurde, die versuchen mit der hohen Inflation zu leben und ihre Unzufriedenheit zurecht äußern sollen dürfen.
Zum Abschluss betete der Moderator für den Wahlsieg Mahamas bei den nächsten Wahlen 2024 und betitelte ihn dabei bereits als zukünftigen Präsidenten.
Nach diesem Programmpunkt ziehe ich es vor, mich von meinen Sitznachbaren zu verabschieden und zu Yayra auf die Tribüne zu fliehen, wo sie ihre Fanartikel verkauft. Von Günther erfahre ich später, dass ich nur wenig verpasst habe, deshalb bin ich froh den Rest des (Vor-)Mittags mit Rumalbern und Fotos schießen zu verbringen. Nur die Durchsage, dass der Montag beim Spendensammeln gut abgeschnitten hat, dringt noch zu mir durch, was MK und mich als Monday-born natürlich sehr freut.

Der Gottesdienst endet dann relativ plötzlich, es gibt ein Abschlussgebet auf das jeder nach Hause zu strömen scheint. Dadurch gelingt es mir leider nicht, mit einigen Leuten näher in Kontakt zu kommen, die ich vorher nur flüchtig begrüßt habe. Auch Heike und die anderen Ehrengäste verschwinden schnell von der Bildfläche, sodass ich letztlich auf einem fast leeren Platz mit Yayra darauf warte, dass mein Mentor Dela uns abholt.

Damit enden die Feierlichkeiten für mich relativ unspektakulär, obwohl es durch Heikes Besuch in den folgenden Tagen noch jede Menge interessante Gespräche und viel Neues für mich gab. Der Blogartikel ist aber auch so schon zu lang, wobei es sich bei meinen Berichten mal wieder nur um kurze Zusammenfassungen handelt und ich manchmal wünschte, mehr Raum für tiefgehendere Schilderungen zu haben. (Wenn das gewünscht ist, darf man mich aber gerne über einen Anruf bei Whatsapp ausquetschen)
Insgesamt bin ich sehr froh, dass die Feierlichkeiten nun vorüber sind, da sie für mich mit sehr viel Stress und Schlaflosigkeit verbunden sind. Gleichzeitig bin ich aber auch sehr dankbar, durch die vielen Aktivitäten so viel von Accra und der Volta-Region gesehen zu haben und nebenbei tiefere Einblicke in die Kirchengeschichte, die Politik und die Bedeutung von Führungspersonen wie Chiefs zu erhalten.