Endlich Schulstart

Am 25.09. war es endlich soweit. Der Tag, auf den wir schon so lange gewartet hatten: der Rentrée Scolaire, unser erster Schultag und somit der Start unserer Tätigkeit am Collège.

Der Tag fing sehr früh an, mit dem ersten Weckerklingeln um 5:45 Uhr, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen war. Daran müssen wir uns aber wohl gewöhnen, denn der Unterricht beginnt jeden Morgen um 6:50 Uhr. 

Diesen Morgen ging es jedoch erst einmal los mit der Versammlung aller Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof, ordentlich aufgereiht und sortiert nach Klassen. Zuerst wurde ein Gottesdienst gefeiert, auf Französisch, wie alles was mit der Schule zu tun hat und danach hielt der Direktor eine Rede, in der er die besten Schülerinnen und Schüler des letzten Schuljahrs mit einer Urkunde ehrte. Zwischendurch sorgte die Schulband für gute Stimmung.  

Danach ging es für die etwa 700 Schülerinnen und Schüler dann in ihre Klassenräume und der Unterricht konnte beginnen.  

In der ersten Woche besuchten wir erst einmal den Unterricht der anderen Lehrer und versuchten so viele verschiedene Stunden wie möglich auszuprobieren, von Deutsch über Englisch und Französisch bis hin zu Mathe, Geografie und Musik. Die Art zu Unterrichten variiert natürlich von Lehrkraft zu Lehrkraft, im Vergleich zum deutschen Unterricht erfolgt jedoch ein sehr großer Unterrichtsanteil in Form von Frontalunterricht mit deutlich weniger Gruppenarbeiten. Trotz der Klassengröße von 30 bis 60 Teilnehmenden war ich jedoch überrascht wie ruhig und störungsfrei der Unterricht ablief. 

In der nächsten Woche durften wir dann, neben den Stunden als Unterrichtsbegleitung, auch schon alleine aktiv werden. Jede Woche haben Johanna und ich Stunden in den beiden Klassen der Quatrième (vergleichbar mit der 8. Klasse in Deutschland) und am Dienstag und Donnerstag Nachmittag Nachhilfeunterricht für die Schüler der Oberstufe. Es ging los mit Begrüßung und Vorstellung, Wiederholung des Alphabets und der Zahlen von 1 bis 20 in der Quatrième und kleinen Grammatikwiederholungen in der Première. Für die nächsten Stunden wurden wir gebeten, doch ein paar deutsche Lieder mitzubringen, wie unsere Vorfreiwilligen es immer gemacht hatten. Ein Wunsch, dem wir natürlich sehr gerne nachkommen. „Danke für diesen guten Morgen“ sitzt auf jeden Fall immer noch problemlos. 

Einen Tag die Woche geht es für uns in den Kindergarten neben der Kirche. Als Tata Johanna und Tata Luisa begleiten wir den schon sehr durchgeplanten Tag der Kinder, der um 7:30 mit Sport beginnt. Danach folgt Unterricht (letzte Woche zum Beispiel über die verschiedenen Bäume und Früchte in der Nähe des Kindergartens), es wird gemeinsam gegessen und die Kinder können draußen spielen. Zum Schluss wird gesungen und dann geht es zurück nach Hause. Da unser Ewe nach wie vor noch Raum für Verbesserung lässt und die Kinder erst in der Grundschule richtig anfangen Französisch zu lernen, ist die Kommunikation nicht ganz leicht, gemeinsam spielen geht aber natürlich immer. Nach und nach stellen sich uns die Kinder auch vor, damit wir alle Namen lernen können.  

Da der Unterricht, abgesehen vom Nachhilfeunterricht, schon um 13:30 Uhr zu Ende ist, bleibt danach noch genug Zeit zum Kochen, Haushaltsarbeiten erledigen und neue Hobbies ausprobieren.

So füllt sich unser Alltag langsam aber sicher und der erste Monat in der Schule verging wie im Flug.

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé,

Luisa 

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