Moin Ihr Lieben,
ich hoffe, es geht Euch gut. Es ist mir immer noch ein Spaß, ein paar Abschnitte über meinen derzeitigen Aufenthalt in Deutschland zu schreiben. Je mehr die Zeit vergeht, desto mehr erfährt man neue Dinge aus dem täglichen Leben.Diesmal möchte ich von meinem Alltag erzählen.Ich arbeite von Montag bis Freitag in der Geschäftsstelle der Norddeutschen Mission in Bremen mit teilweise flexiblen Arbeitszeiten. Zu Ihrer Information: Die „Bremer Mission“ – wie wir sie in Togo nennen – oder die Norddeutsche Mission ist eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Projekten und Programmen Entwicklungszusammenarbeit zu fördern. So können Menschen die gute Botschaft von Jesus Christus ganzheitlich verstehen. Das Evangelium hat mit Lebensqualität zu tun. Außerdem unterstützt die NM den Austausch zwischen ihren Partnern in Deutschland und in Westafrika (Togo und Ghana).Manchmal stehe ich morgens sehr früh auf, weil ich in einem Studentenwohnheim wohne. Wir teilen die Duschen, Küchen, Toiletten…Mein Arbeitsplatz ist nicht allzu weit entfernt, aber ich fahre oft mit dem Bus oder Fahrrad dorthin. Ich gehe selten zu Fuß.Für mich ist es ist manchmal interessant und manchmal langweilig in der NM Geschäftsstelle zu arbeiten. Langweilig aufgrund der Tatsache, dass es oft nicht viel für mich zu tun gibt. Aber alles in allem gibt es genug zu tun, z.B. Arbeit im Garten, Café Mittwoch, Übersetzung und etwas Büroarbeit. Was mir besonders gefällt, ist die Atmosphäre im Büro. Es gibt keine Kommunikationsbarriere mit den Menschen, die dort arbeiten. Sie sind sehr offen und freundlich, was mir ein gutes Gefühl gibt. Beim Café Mittwoch in der Gemeinde Horn macht es immer Spaß beim Kaffeekochen und Tütenverteilen zu helfen und mit den Leuten, die dabei sind, zu sprechen. Das ist sehr hilfreich für mich. Dadurch kann ich meine Deutschkenntnisse vertiefen.Ich lerne neue Gäste kennen und es ist immer interessant, was Neues von ihnen zu lernen. Nach der Arbeit besuche ich ein ab und zu einige Ecken der Stadt. Leider kann ich im Moment wegen der Pandemie nicht viel sehen; viele Dinge sind verlangsamt. Es kommt oft vor, dass ich spät am Tag koche, weil wir im Wohnheim so viele sind und ich warten muss, bis die Küche frei ist. Aber bald werde ich in eine Wohnung ziehen, die viel besser ist als die im Wohnheim.Oft verbringe ich meine Zeit damit, an einigen Veranstaltungen online teilzunehmen, um meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Gerne nehme ich an den Veranstaltungen der ESG (Evangelische Studierenden Gemeinschaft – Bremen) teilDie ESG ist wie eine Gemeinde innerhalb der BEK für Studierende und junge Erwachsene. Es gibt kreative Andachten und Gottesdienste – im Team mit Studierenden entwickelt. Außerdem gibt es online den ESG Chor, aber letztes Mal konnten wir schon live – in Präsenz – singen.Mindestens zweimal pro Woche gehe ich joggen, oft auch nachts. Ich habe hier keine Angst. Abends habe ich auch die Möglichkeit, mit einigen Freunden im Wohnheim zu plaudern und das macht viel Spaß. Wir reden über alles und jedes.An den Wochenenden besuche ich eine Familie in Blumenthal. Wir fahren Fahrrad und spielen Trompete. Sonntags nehme ich wie immer am Gottesdienst teil, der höchstens eine Stunde dauert. Ein kurzer Gottesdienst: Das ist immer noch ungewohnt für mich. Kurz gesagt, verläuft mein Aufenthalt hier in Deutschland gut und ich bin optimistisch, dass sich die Situation der Pandemie verbessern wird und dass die Dinge wieder so werden, wie sie waren. Danke und bis zum nächsten Mal
Euer Hermann