Joyeux noël et bonne année 2024

Nach einigen Monaten Schulalltag am Collège nahte nun vor einigen Wochen tatsächlich der Dezember.
Und während die Weihnachtsstimmung in Deutschland durch immer dunklere und kältere Tage, dafür aber umso mehr Schokonikoläuse und Spekulatius im Regal kaum zu übersehen ist, rückten die Feiertage dieses Jahr für uns ein wenig subtiler näher. 

Im Kindergarten wurde die Weihnachtsgeschichte gelesen und nachgespielt, in der Kirche war hin und wieder die Melodie von „Tochter Zion“ oder „Macht hoch die Tür“ zu hören. Ansonsten blieb alles wie immer und draußen wurde es aufgrund des Harmattans (trockener Wind aus der Sahara) sogar noch ein Stück wärmer. 

Um trotzdem in Weihnachtsstimmung zu kommen,  machten Johanna und ich jedoch unsere eigene  kleine Weihnachtsbäckerei auf, in der die letzten Wochen im Dezember regelmäßig Plätzchen gebacken wurden. Wir bastelten uns einen Adventskranz und einen Adventskalender mit kleinen Aufgaben oder Geschenken jeden Tag wie eine Meditation, Fufu essen gehen oder einen Weihnachtsfilm gucken. In unserem Deutschunterricht wurden „Alle Jahre wieder“ und „Stille Nacht“ gelernt. 
Von unseren Vorfreiwilligen hatten wir sogar noch einen Weihnachtsbaum aus Stoff, der von uns liebevoll aufgehängt und geschmückt wurde und dann konnte es losgehen.  

Am Morgen des 24. ging es zuerst einmal in die Kirche, was für mich bedeutet in den Chor, mit dem ich in der Woche zuvor auch meinen ersten Auftritt hatte. Die nur etwa 10 Minuten Singen und Tanzen vor der ganzen Gemeinde machten nicht nur wirklich Spaß, sie sorgten auch dafür, dass mich die Marktfrauen bei uns an der Schule für meine Tanzkünste lobten und sogar der Kirchenchef in Lomé informiert wurde. 

Nach der Kirche wurde dann gekocht und gebacken (mit Unterstützung von Gilbert, einem der Internatsschüler am Collège, der dieses Jahr über die Ferien alleine da geblieben ist). Wir haben Weihnachtslieder gesungen und einen Film geguckt, sodass wir insgesamt einen sehr gemütlichen Abend hatten. Am nächsten Morgen ging es dann wieder in die Kirche in den Weihnachtsgottesdienst, den wir dieses Mal jedoch in unserer Nachbarkiche Kusuntu besuchten.

Und damit Joyeux Noël oder Blunya nawò!

Am zweiten Weihnachtsfeiertag war es dann aber endgültig vorbei mit der Weihnachtsstimmung. Für Johanna und mich ging es nämlich in unseren ersten Urlaub, nach Lomé in ein Hotel direkt am Strand. 

Im Vergleich zu Kpalimé ist Lomé mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern wirklich riesig und es gibt unendlich viel zu entdecken. 
Mit unseren GoZems ging es täglich in neue Ecken der Stadt. 
Vom Strand über das Denkmal der Unabhängigkeit bis hin zum Grand Marché der Stadt (aus dem wir alleine kaum wieder herausgefunden hätten….).

GoZem ist eine App vergleichbar mit Uber in Deutschland. Man bestellt sich ein Motorrad, Auto oder auch Tricycle über die App zu seinem Standort, gibt an, wo man hinmöchte und zahlt direkt über die in der App hinterlegte Kreditkarte. 

Da wir über das Internat bei uns am Collège schon Freunde in Lomé gefunden hatten, konnten diese uns einiges zeigen, von kleinen Festivals bis hin zu coolen Bars und Konzerten. 

An Silvester ging es für uns ins Hôtel 2 Février, um das Feuerwerk über der Stadt von oben anzuschauen, was sich wirklich gelohnt hat. 


Eines meiner persönlichen Highlights war das Konzert von Tony X und anderen togolesischen Künstlern, das wir am letzten Abend besucht haben. Aber auch die Tage am Strand, an denen wir uns einfach erholt haben, waren wunderschön.
Die ersten Pasta, Pizza und Sandwiches nach Monaten haben so gut geschmeckt wie nie zuvor, sodass Lomé für uns auch kulinarisch ein Stück zuhause bot.    









Trotzdem war ich nach der Woche froh, nach der etwa zweistündigen Fahrt im vollbesetzten Auto wieder in unsrer eigenen Wohnung in Kpalimé angekommen zu sein, wo wir nicht nur wieder selber kochen können, sondern auch das Klima deutlich angenehmer ist als in Lomé. 

Jetzt kann nach den Ferien das zweite Schultrimester starten und ich freue mich schon sehr auf die kommende Zeit und das schnell nahende Zwischenseminar in Ghana. 

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa 

Endlich Schulstart

Am 25.09. war es endlich soweit. Der Tag, auf den wir schon so lange gewartet hatten: der Rentrée Scolaire, unser erster Schultag und somit der Start unserer Tätigkeit am Collège.

Der Tag fing sehr früh an, mit dem ersten Weckerklingeln um 5:45 Uhr, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen war. Daran müssen wir uns aber wohl gewöhnen, denn der Unterricht beginnt jeden Morgen um 6:50 Uhr. 

Diesen Morgen ging es jedoch erst einmal los mit der Versammlung aller Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof, ordentlich aufgereiht und sortiert nach Klassen. Zuerst wurde ein Gottesdienst gefeiert, auf Französisch, wie alles was mit der Schule zu tun hat und danach hielt der Direktor eine Rede, in der er die besten Schülerinnen und Schüler des letzten Schuljahrs mit einer Urkunde ehrte. Zwischendurch sorgte die Schulband für gute Stimmung.  

Danach ging es für die etwa 700 Schülerinnen und Schüler dann in ihre Klassenräume und der Unterricht konnte beginnen.  

In der ersten Woche besuchten wir erst einmal den Unterricht der anderen Lehrer und versuchten so viele verschiedene Stunden wie möglich auszuprobieren, von Deutsch über Englisch und Französisch bis hin zu Mathe, Geografie und Musik. Die Art zu Unterrichten variiert natürlich von Lehrkraft zu Lehrkraft, im Vergleich zum deutschen Unterricht erfolgt jedoch ein sehr großer Unterrichtsanteil in Form von Frontalunterricht mit deutlich weniger Gruppenarbeiten. Trotz der Klassengröße von 30 bis 60 Teilnehmenden war ich jedoch überrascht wie ruhig und störungsfrei der Unterricht ablief. 

In der nächsten Woche durften wir dann, neben den Stunden als Unterrichtsbegleitung, auch schon alleine aktiv werden. Jede Woche haben Johanna und ich Stunden in den beiden Klassen der Quatrième (vergleichbar mit der 8. Klasse in Deutschland) und am Dienstag und Donnerstag Nachmittag Nachhilfeunterricht für die Schüler der Oberstufe. Es ging los mit Begrüßung und Vorstellung, Wiederholung des Alphabets und der Zahlen von 1 bis 20 in der Quatrième und kleinen Grammatikwiederholungen in der Première. Für die nächsten Stunden wurden wir gebeten, doch ein paar deutsche Lieder mitzubringen, wie unsere Vorfreiwilligen es immer gemacht hatten. Ein Wunsch, dem wir natürlich sehr gerne nachkommen. „Danke für diesen guten Morgen“ sitzt auf jeden Fall immer noch problemlos. 

Einen Tag die Woche geht es für uns in den Kindergarten neben der Kirche. Als Tata Johanna und Tata Luisa begleiten wir den schon sehr durchgeplanten Tag der Kinder, der um 7:30 mit Sport beginnt. Danach folgt Unterricht (letzte Woche zum Beispiel über die verschiedenen Bäume und Früchte in der Nähe des Kindergartens), es wird gemeinsam gegessen und die Kinder können draußen spielen. Zum Schluss wird gesungen und dann geht es zurück nach Hause. Da unser Ewe nach wie vor noch Raum für Verbesserung lässt und die Kinder erst in der Grundschule richtig anfangen Französisch zu lernen, ist die Kommunikation nicht ganz leicht, gemeinsam spielen geht aber natürlich immer. Nach und nach stellen sich uns die Kinder auch vor, damit wir alle Namen lernen können.  

Da der Unterricht, abgesehen vom Nachhilfeunterricht, schon um 13:30 Uhr zu Ende ist, bleibt danach noch genug Zeit zum Kochen, Haushaltsarbeiten erledigen und neue Hobbies ausprobieren.

So füllt sich unser Alltag langsam aber sicher und der erste Monat in der Schule verging wie im Flug.

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé,

Luisa 

Gottesdienst und erste Ewekenntnisse

Hallo zusammen,

Heute ist Sonntag, was für uns bedeutet, dass es, wie auch schon die Wochen zuvor wieder in die Kirche, die Èglise Evangelique Presbyteriènne du Togo, ging. 

Um 9 Uhr beginnt der Gottesdienst auf Ewe und zwar so pünktlich, dass wir, obwohl wir um 5 vor 9 da waren erst den festlichen Einzug des Kirchenchores und der Pastoren abwarten mussten, bevor wir schnell durch die Seitentür hereinhuschen durften. 

In der Gemeinde gibt es mehrere Musikgruppen, die auch fast alle jeden Sonntag auftreten. Neben dem offiziellen Kirchenchor in ihren scharzen Roben und Hüten, gibt es noch die Fanfare (eine Bläsergruppe, die von der Empore aus spielt), den Chorale de Jeunesses und mindestens drei weitere Chöre, von denen ich die Namen leider noch nicht kenne. 

Da Johanna und ich gerne einmal ausprobieren wollten, wie es ist, hier im Chor zu singen, sind wir gestern das erste Mal zur Chorprobe der Jeunesse gegangen, in der uns Clement, der Chorleiter, direkt herzlich willkommen geheißen und vorgestellt hat. 

So kam es auch, dass wir heute nicht wie die letzten Male vorne im Seitenschiff saßen, sondern mitten im Chor. 

Die offizielle Vorstellung vor der Gemeinde war schon beim ersten Kirchenbesuch erfolgt, sodass es hin und wieder vorkommt, dass wir auf der Straße namentlich angesprochen werden mit der Erklärung, dass wir uns ja aus der Kirche kennen. 

Der Gottesdienstablauf ist sehr ähnlich dem in Deutschland mit Glaubensbekenntnis, (sehr vielen) Ansagen bezüglich der Woche, Lesungen, Predigt, Vater Unser, Kollekte und diesmal sogar einem Abendmahl (immer am letzten Sonntag im Monat).  

Zwischen den einzelnen Abschnitten werden meist Psalme auf Ewe gesungen, die wir glücklicherweise bei unserem Banknachbarn mitlesen durften, sodass wir, so gut es ging, miteinstiegen (die Aussprache war dabei für uns erst einmal nebensächlich). 

Die Stimmung bei den Auftritten der Jeunesse war super und, auch wenn wir noch nicht mitsingen konnten, gaben wir unser bestes, zumindest etwas mitzutanzen und zu klatschen. 

Besonders an diesem Gottesdienst war für uns die Kollekte, da man je nach Wochentag, an dem man geboren wurde, nach vorne ging, um das Geld in einen Korb zu werfen. 

Generell spielt in Togo sowie auch in Ghana im ewesprachigen Bereich der Geburtswochentag  eine sehr große Rolle. Ich wurde an einem Donnerstag geboren, weshalb ich hier Yawa heiße, und Johanna, die an einem Mittwoch geboren wurde, Aku oder auch Akuvi (das vi steht dabei einfach für klein 😉 ). 

Das wurde uns schon am ersten Tag von den Guardiens Jean und Mitch der Schule erklärt, die uns fast ausschließlich mit unseren Ewe-Namen ansprechen, woran ich mich ersteinmal gewöhnen musste.

In der Tabelle könnt ihr gerne nachschauen, wie ihr in Togo heißen würdet. Je nach Region können die Namen dabei schon leicht variieren.

Trifft man eine Person, die am selben Wochentag Geburtstag hat, ist die Freude groß, man ist schließlich fast wie Geschwister. 

Danach folgte ein mir bisher unbekannter Gottesdienstbestandteil, nämlich das Versteigern von Obst. Nach erfolgreicher Versteigerung (ɖeka, ewe, etɔ) gingen die Erträge in die Kollekte und die Bananen, Ananas und sogar Flip Flops zu den Meistbietenden. So können auch Gemeindemitglieder, die gerade nicht in der Lage sind, Geld zu spenden, einfach das mitbringen, was sie haben oder selbst anpflanzen und es kommt trotzdem der Kirche zu Gute. 

Die Dauer eines Gottesdienstes liegt dabei zwischen anderthalb und drei Stunden, was gegen Ende dann doch etwas anstrengend wird, vor allem weil ich auf Ewe bisher leider nicht viel mehr verstehe als Akpe (Danke) und Mawu oder Yehowah (Gott).

Zum Glück fängt morgen mit dem Rentrée Scolaire aber die Schule und somit auch unser Ewe-Unterricht an, auf den ich mich schon sehr freue und der uns hoffentlich hilft, bald auch inhaltlich etwas mehr vom Gottesdienst mitzunehmen.

Auch auf dem Markt sind Ewe Kenntnisse sehr hilfreich. So haben wir schon schnell gemerkt, dass sich die Verkäuferinnen sehr freuen, wenn wir probieren unsere frisch gelernten Eweworte  direkt in die Praxis umzusetzen, anstatt auf Französisch zu reden. 

Woe zɔ. – Yoo. (Willkommen – Danke)

Mafle abolo. Nene? (Ich möchte Brot kaufen. Wie viel kostet das?)

Akpekaka loo. (Vielen Dank)

Miadogo loo. (Auf Wiedersehen)

Mit dem Schulbeginn morgen startet für uns dann das erste Mal ein bisschen der Alltag und ich bin schon sehr gespannt, wie der Unterricht abläuft und was unsere Aufgabe sein wird. 

Ein paar unsrer Lehrerkollegen haben wir letzte Woche beim Rentrée Pedagogique schon kennengelernt und freuen uns jetzt, die Schule morgen gefüllt mit etwa 800 Schülerinnen und Schülern zu erleben. 

Über Fragen oder Feedback freue ich mich wie immer sehr! 

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa 

Ankunft in Kpalimé

Hallo zusammen und willkommen zu meinem ersten Blogeintrag! 

Meine Mitfreiwillige Johanna und ich sind jetzt seit gut 2 Wochen in Togo, aber es ist schon so viel passiert, dass ich jetzt erst dazu komme, meine Erfahrungen der ersten Zeit mit euch zu teilen. 

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei allen Beschreibungen lediglich um meine persönlichen Eindrücke handelt, die, nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere, alles andere als objektiv zu betrachten sind und selbstverständlich auch nur für meine Einsatzstelle in Kpalimé, Togo gelten.

Jetzt aber erstmal zum Anfang unseres Jahres, unsrer Ankunft in Togo: 


Nachdem wir mit dem Flieger von Düsseldorf mit langem Zwischenstopp in Paris in Lomé angekommen sind und nach kurzem Warten unser Touristenvisum bekommen haben (nicht ohne einige Zweifel, ob wir wirklich in der richtigen Schlange stehen, weil leider ausschließlich Französisch gesprochen wurde), konnten wir auch unsere Koffer mit Mühe und Not vom Band hieven auf einen Gepäckwagen, der uns das Leben deutlich erleichtert hat. 

Kaum aus der Tür des Flughafens haben wir auch schon unsere Mentorin Selom entdeckt, die in Begleitung eines Leiters der Église Evangelique Presbyterienne du Togo mit einem Schild mit unseren Namen auf uns gewartet und uns direkt herzlich in die Arme geschlossen hat. Selom ist nach eigener Beschreibung unsere Maman für das Jahr und erfüllt diese Rolle auch total lieb und zuvorkommend. 

Mit dem Auto ging es dann in ein Restaurant, wo wir Kochbananen mit gegrilltem Fisch probieren durften. Am Anfang war ich mit dem Fisch aufgrund der Gräten etwas überfordert, aber das Essen hat wirklich sehr lecker geschmeckt. 

Die Nacht haben wir in einer Wohnung in den Gebäuden der Kirche verbracht, welche sogar eine Klimaanlage hatte, sodass wir unsere erste Nacht in Togo eher mit Frieren als mit Schwitzen verbracht haben.

Am nächsten Morgen wurden wir ganz offiziell auch noch den anderen beiden Leitern der Kirche vorgestellt, die uns sehr freundlich, wenn auch formell in Togo willkommen geheißen haben.
Bienvenue à Togo. Bonne ariveé?

Danach ging es mit dem Auto (einem Toyota wie bestimmt 80% aller Autos auf den Straßen) nach Kpalimé. 

Die zweistündige Fahrt war für uns natürlich extrem spannend. Überall Palmen am Straßenrand und Pflanzen, die wir nicht kannten, Verkaufstände mit allen erdenklichen Dingen, und jede Menge Motorräder und Roller, die den Straßenverkehr für uns unübersichtlich machen, aber natürlich trotzdem einem (vermutlich etwas anderem) Regelsystem folgen. Die Hupe scheint auf jeden Fall eine wichtige Rolle einzunehmen, ob als Warnung oder Begrüßung versuche ich noch in Erfahrung zu bringen.  

In Kpalimé angekommen, welches wirklich schön in einer Hügellandschaft gelegen ist, haben wir erst einmal Geld abgehoben. Die Währung in Togo sind CFA Franc und 1 Euro entspricht etwa 660 FCFA, weshalb grundsätzlich deutlich höhere Scheine im Umlauf sind. 

Nach einem Mittagessen, was doch etwas länger ausfiel als geplant, da wir den Regen abwarten mussten, der stark und begleitet von lautem Donner unnachgiebig vom Himmel fiel, fuhren wir weiter zum Collège Protestant, unserem Zuhause für das nächste Jahr. 

Wir kamen trotzdem im Regen an, was so ungewöhnlich zu sein scheint, dass es zu Beginn oft bei unserer Vorstellung dazugesagt wurde (elles sont arrivées hier pendant la plui).

Der Schulleiter hat uns direkt willkommen geheißen und uns die Wohnung gezeigt. 

Die Wohnung besteht aus zwei Schlafzimmern, einem Wohn- und Essbereich, Badezimmer und Küche, schön eingerichtet mit Waschmaschine, Kühlschrank, Ventilator und allem, was man eben so gebrauchen kann. 

Den Abend haben wir damit verbracht, unsere Koffer auszupacken und sind völlig erschöpft vom langen Tag, dem warmen Klima und den zahlreichen Eindrücken früh schlafen gegangen. 

Für den nächsten Tag war unseres Wissens nach nicht viel geplant, aufgrund der 2 Stunden Zeitverschiebung fiel es uns aber trotzdem nicht schwer um halb 8 aufzustehen.

Der Direktor hat uns dann direkt mit dem Auto zum Büro der Kirche gefahren und uns erst den beiden Pastoren der Gemeinde in Kpalimé vorgestellt und danach ihrem Vorgesetzen, dem Inspecteur. Auch hier wurden wir wieder herzlich und förmlich zugleich willkommen geheißen, und sogar auf Deutsch begrüßt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. 

Kaum zurück lernten wir Grãcia und ihre kleine Schwester Aissa kennen (etwa 8 und 2 Jahre alt), die mit selbstgepflückten Blumen vor unsrer Tür standen. Vor allem Grãcia ist begeisterte UNO, Monopoly und Frisbee Spielerin, wie wir in den kommenden Tagen noch herausfinden sollten, sodass wir in der Zeit vor Schulbeginn immer jemanden zum Spielen haben.

Zum Mittagessen waren wir bei Selom und ihrer Familie eingeladen. Es gab ein togolesisches Gericht, welches sich auf Ewe Akple nennt und bei dem es sich um eine Art Maisbrei handelt. Dazu gab es eine grüne Soße, die mich ein wenig an Spinat erinnert hat. Das Gericht war sehr lecker und Selom hat uns versprochen, uns am nächsten Tag noch Fufu zu zeigen, was auch sehr beliebt zu sein scheint in Togo.

Der Musiklehrer der Schule, Saviour, hat uns daraufhin das erste Mal zum Markt begleitet und auf dem Weg alle möglichen Fragen beantwortet, die uns zum Ort, der Schule und generell eingefallen sind, und die Antworten mit viel Geduld so oft wiederholt und erklärt, bis wir sie auch verstanden haben. Beim Überqueren der Straße nahm er uns wortwörtlich an der Hand und brachte uns sicher auf die andere Seite, was bei den ganzen Motorrädern tatsächlich schwieriger ist, als es sich anhört. 

Auf dem Markt haben wir dann alles gekauft, was wir zum Kochen brauchen konnten, von Reis über Tomaten bis hin zu Salz und Spülmittel. Nach einer Stunde in der Sonne (wir hatten natürlich weder Sonnencreme benutzt noch einen Hut dabei) sahen wir so fertig aus, dass Saviour vorgeschlagen hat, Mototaxis für den Rückweg zu benutzen. 

Es handelt sich dabei um Motorräder, auf denen man hinten ganz einfach mitfahren kann. Die Fahrt vom Markt zum Collège hat 200 FCFA gekostet, was etwas 30 Cent entspricht, die Mototaxis sind also durchaus bezahlbar und die Fahrt macht echt Spaß. 

So das waren alle Erlebnisse von nur zwei Tage, in denen wir natürlich noch vollkommen überwältigt waren von den ganzen neuen Eindrücken. 

Wir freuen uns aber total auf die nächsten Tage und sind gespannt, was uns noch alles erwartet! 

Für Fragen oder Anregungen bin ich jederzeit offen.

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa