Medunu

In diesem Blogeintrag werde ich ein wenig über meine Erfahrungen mit dem Essen hier in Ghana berichten. Da ich alleine in meiner Wohnung lebe, sind bei mir Zuhause noch nicht so viele einheimische Gerichte auf den Tisch gekommen. Besonders wenn es schnell gehen muss, wird es dann der Einfachheit halber ein Nudel- oder Reisgericht. Trotzdem habe ich schon durch das Essen an der Straße, in Restaurants, durch Einladungen oder Besuche bei meinem Mentor und seiner Familie einiges von der ghanaischen Küche probiert. Bis jetzt, so viel lässt sich sagen, bin ich noch nicht enttäuscht worden (gut, vielleicht mal von meiner ersten selbstgemachten Tomatensoße mal abgesehen. Mag sein, dass ich das eine Gewürz, wer weiß was das war, aus meinem Kühlschrank nicht hätte benutzen sollen). Sehr viel wird hier „fried rice“ mit Hähnchen gegessen. Dazu wird häufig dann Salat und eine Tomatensauce mit viel Pfeffer und Chili gereicht. Das geht einfach und schnell und wird daher auch viel an der Straße verkauft und bei Veranstaltungen als Lunch gereicht. Besonders gerne esse ich „Redred“ das ist ein Gericht aus Bohnen, die dann mit „fried plantane“, also frittierten Kochbananen zubereitet wird. Besonders lecker ist Fufu. Das ist ist ein fester Brei, der aus Maniok und einem kleinen Anteil Kochbananen zubereitet wird, in dem erst Maniok und Kochbananen gekocht werden und dann mit einem großen Mörser per Hand zu diesem Brei gestampft werden.
Es wird mit den unterschiedlichsten Soups serviert und drüber hinaus häufig als Beilage verwendet. Wichtig! Fufu wird nicht gekaut, sondern einfach ohne zu kauen, geschluckt. Das ist zugegebenermaßen etwas ungewohnt, wenn man es das erste Mal macht. Aber man gewöhnt sich auch genauso schnell daran.
Zum Frühstück esse ich immer Brot und Obst. Das Brot, dass es gibt lässt sich in zwei „Arten“ unterteilen. Da gibt es einmal „Teabread“ und zum anderen „Sugarbread“. Ich glaube der Unterschied besteht darin, dass bei dem Teabread die Kruste ein wenig härter ist, als bei dem Sugarbread. Das Obst ist immer sehr frisch und man schmeckt die Sonne, die es gesehen hat.
Auch sehr gerne esse ich „fried yam“. Yam ist geschmacklich vergleichbar, mit Kartoffeln. Genauso, wie die Kartoffel, kann man Yam nicht nur frittieren, sondern auch kochen oder in der Pfanne anbraten. Ist man unterwegs und bekommt Hunger, muss man sich nur umschauen und findet bestimmt etwas zu Essen, denn immer sind Männer und Frauen unterwegs, die das unterschiedlichste an Essen und kleinen Snacks verkaufen.
Als ich die ersten Tage in der Schule war, hat eine Lehrerin, die gerade ihr Essen ausgepackt hatte:“You are invited.“ Zunächst wusste ich nicht, was sie meinte. Doch schnell wurde mir klar, dass sie mich zum „Mitessen“ eigeladen hatte. Erst langsam ist mir klar geworden, dass das hier höflich ist. Wann immer man selbst etwas isst, lädt man Menschen um sich herum mit den Worten „You are invited“ oder auf Ewe „Medunu“ dazu ein, mit zu essen.

Außerdem…

Letzte Woche war in ganz Ho für alle Basic Schools eine Sportwoche. Also auch an meiner Schule. Als ich montags durch das Tor auf den Hof der E.P. Basic School Ho Heve gegangen bin, sind mir die ganzen Kids aufgefallen, die die unterschiedlichsten Sportarten ausübten. Das ging von Fußball über Volleyball bis hin zu Basketball. Da eigentlich sonst nur Freitags die Klassen Sportunterricht haben, habe ich eine Lehrerin gefragt, was die Kids da machen. Es ist eine Sportwoche, sagte sie. Am Donnerstag und Freitag würden wir uns mit drei anderen Schulen auf einem Sportplatz versammeln und in den unterschiedlichsten Disziplinen gegeneinander antreten. Der Anfang dieser Woche war also zum Üben der Sportarten gedacht. Ich habe also in dieser Woche wenig unterrichtet, sondern viel mehr beim Basketball zugeschaut, beim Volleyball mit angefeuert, die Lehrer unterstützt und viel mit Fußball gespielt. Am Donnerstagmorgen haben sich dann alle Lehrer und Schüler auf dem Sportplatz der Mauwli Senior Highschool versammelt. Ein DJ sorgte für die musikalische Untermalung. Heute waren die Leichtathleten dran. Es ging los mit den 2000m – Mädchen und den 5000m – Jungen. Sowohl die Mädels, als auch die Jungs haben sich größtenteils gut geschlagen und bis auf einen jungen Herrn, haben alle sicher das Ziel erreicht. Die Sonne war sehr stark, weshalb viel Wasser einfach nur zum Abspritzen der Sportlerinnen und Sportler genutzt wurde. Auf die Langstreckenläufe folgten die 800 und 400m Mädchen und Jungen. Bei den 400m Jungen gewann ein Junge aus der 8. Klasse meiner Schule. Das hat sowohl mich als auch alle anderen der Lehrer der Basic School Ho Heve gefreut! Bei den darauf folgenden 200m ist er nochmal gelaufen. Der arme Junge dachte ich. Das hätten mir meine Trainer damals beim Leichtathletik nicht geraten. Aber er lief so viel schneller als die anderen Jungs und gewann auch dieses Rennen. Meinen Respekt hat er dafür auf jeden Fall.
Am Freitagmorgen war das Wetter nicht so gut, sondern deutlich kühler. Gut für die Sportler. Gespannt verfolgte ich die Fußballspiele und Volleyballmatches. Die Mädels und Jungs haben sie alle echt angestrengt und ihr Bestes gegeben. Klar jedes Team wollte für seine Schule gewinnen. Sehr schön fand ich es zu sehen, wie die Lehrerinnen und Lehrer mit ihren kleinen Sportlern mitfieberten. Viele wollten oder konnten nicht still sitzen bleiben, sondern standen immer wieder auf, um vom Rand des Spielfeldes die Fußballerinnen und Fußballer anzufeuern und ihnen Tipps zuzurufen.

Gerade war die Fußballmannschaft der Jungen unter 15 meiner Schule an der Reihe und hatte leider beim Elfmeterschießen 6 zu 7 verloren, da fing es an, zu gewittern. Ich dachte noch, dass ich unter dem Zelt, das extra für die Lehrer aufgestellt worden war, damit sie vor der Sonne geschützt die Veranstaltung beobachten konnten, nicht nass werden würde. Tja falsch gedacht. Es konnte aber auch niemand damit rechnen, dass es so plötzlich so stark anfangen würde zu regnen. Nach zwei Minuten konnte das Zelt dem Regen nicht mehr standhalten. Mit allen anderen – Schülern, Lehrern und Helfern- habe ich mich unter einem Dachvorsprung untergestellt. Und darauf gewartet , dass der Regen aufhört. Einige Jungs sprangen auf der Wiese herum und warfen sich in die Pfützen. Ich muss zu geben, dass ich das auch ganz gerne mal gemacht hätte. Denn wann haben wir in Deutschland mal einen Regen, bei dem es so angenehm warm ist, dass man gerne raus möchte. Als der Regen eine halbe Stunde später aufhörte, waten alle mehr oder weniger klatschnass und durchgefroren und die weiteren Turniere wurden auf Samstag verschoben. Ich bin gespannt darauf, ob meine Schule noch ein paar Turniere gewinnen kann nach Hause gegangen.

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