Ankunft in Kpalimé

Hallo zusammen und willkommen zu meinem ersten Blogeintrag! 

Meine Mitfreiwillige Johanna und ich sind jetzt seit gut 2 Wochen in Togo, aber es ist schon so viel passiert, dass ich jetzt erst dazu komme, meine Erfahrungen der ersten Zeit mit euch zu teilen. 

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei allen Beschreibungen lediglich um meine persönlichen Eindrücke handelt, die, nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere, alles andere als objektiv zu betrachten sind und selbstverständlich auch nur für meine Einsatzstelle in Kpalimé, Togo gelten.

Jetzt aber erstmal zum Anfang unseres Jahres, unsrer Ankunft in Togo: 


Nachdem wir mit dem Flieger von Düsseldorf mit langem Zwischenstopp in Paris in Lomé angekommen sind und nach kurzem Warten unser Touristenvisum bekommen haben (nicht ohne einige Zweifel, ob wir wirklich in der richtigen Schlange stehen, weil leider ausschließlich Französisch gesprochen wurde), konnten wir auch unsere Koffer mit Mühe und Not vom Band hieven auf einen Gepäckwagen, der uns das Leben deutlich erleichtert hat. 

Kaum aus der Tür des Flughafens haben wir auch schon unsere Mentorin Selom entdeckt, die in Begleitung eines Leiters der Église Evangelique Presbyterienne du Togo mit einem Schild mit unseren Namen auf uns gewartet und uns direkt herzlich in die Arme geschlossen hat. Selom ist nach eigener Beschreibung unsere Maman für das Jahr und erfüllt diese Rolle auch total lieb und zuvorkommend. 

Mit dem Auto ging es dann in ein Restaurant, wo wir Kochbananen mit gegrilltem Fisch probieren durften. Am Anfang war ich mit dem Fisch aufgrund der Gräten etwas überfordert, aber das Essen hat wirklich sehr lecker geschmeckt. 

Die Nacht haben wir in einer Wohnung in den Gebäuden der Kirche verbracht, welche sogar eine Klimaanlage hatte, sodass wir unsere erste Nacht in Togo eher mit Frieren als mit Schwitzen verbracht haben.

Am nächsten Morgen wurden wir ganz offiziell auch noch den anderen beiden Leitern der Kirche vorgestellt, die uns sehr freundlich, wenn auch formell in Togo willkommen geheißen haben.
Bienvenue à Togo. Bonne ariveé?

Danach ging es mit dem Auto (einem Toyota wie bestimmt 80% aller Autos auf den Straßen) nach Kpalimé. 

Die zweistündige Fahrt war für uns natürlich extrem spannend. Überall Palmen am Straßenrand und Pflanzen, die wir nicht kannten, Verkaufstände mit allen erdenklichen Dingen, und jede Menge Motorräder und Roller, die den Straßenverkehr für uns unübersichtlich machen, aber natürlich trotzdem einem (vermutlich etwas anderem) Regelsystem folgen. Die Hupe scheint auf jeden Fall eine wichtige Rolle einzunehmen, ob als Warnung oder Begrüßung versuche ich noch in Erfahrung zu bringen.  

In Kpalimé angekommen, welches wirklich schön in einer Hügellandschaft gelegen ist, haben wir erst einmal Geld abgehoben. Die Währung in Togo sind CFA Franc und 1 Euro entspricht etwa 660 FCFA, weshalb grundsätzlich deutlich höhere Scheine im Umlauf sind. 

Nach einem Mittagessen, was doch etwas länger ausfiel als geplant, da wir den Regen abwarten mussten, der stark und begleitet von lautem Donner unnachgiebig vom Himmel fiel, fuhren wir weiter zum Collège Protestant, unserem Zuhause für das nächste Jahr. 

Wir kamen trotzdem im Regen an, was so ungewöhnlich zu sein scheint, dass es zu Beginn oft bei unserer Vorstellung dazugesagt wurde (elles sont arrivées hier pendant la plui).

Der Schulleiter hat uns direkt willkommen geheißen und uns die Wohnung gezeigt. 

Die Wohnung besteht aus zwei Schlafzimmern, einem Wohn- und Essbereich, Badezimmer und Küche, schön eingerichtet mit Waschmaschine, Kühlschrank, Ventilator und allem, was man eben so gebrauchen kann. 

Den Abend haben wir damit verbracht, unsere Koffer auszupacken und sind völlig erschöpft vom langen Tag, dem warmen Klima und den zahlreichen Eindrücken früh schlafen gegangen. 

Für den nächsten Tag war unseres Wissens nach nicht viel geplant, aufgrund der 2 Stunden Zeitverschiebung fiel es uns aber trotzdem nicht schwer um halb 8 aufzustehen.

Der Direktor hat uns dann direkt mit dem Auto zum Büro der Kirche gefahren und uns erst den beiden Pastoren der Gemeinde in Kpalimé vorgestellt und danach ihrem Vorgesetzen, dem Inspecteur. Auch hier wurden wir wieder herzlich und förmlich zugleich willkommen geheißen, und sogar auf Deutsch begrüßt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. 

Kaum zurück lernten wir Grãcia und ihre kleine Schwester Aissa kennen (etwa 8 und 2 Jahre alt), die mit selbstgepflückten Blumen vor unsrer Tür standen. Vor allem Grãcia ist begeisterte UNO, Monopoly und Frisbee Spielerin, wie wir in den kommenden Tagen noch herausfinden sollten, sodass wir in der Zeit vor Schulbeginn immer jemanden zum Spielen haben.

Zum Mittagessen waren wir bei Selom und ihrer Familie eingeladen. Es gab ein togolesisches Gericht, welches sich auf Ewe Akple nennt und bei dem es sich um eine Art Maisbrei handelt. Dazu gab es eine grüne Soße, die mich ein wenig an Spinat erinnert hat. Das Gericht war sehr lecker und Selom hat uns versprochen, uns am nächsten Tag noch Fufu zu zeigen, was auch sehr beliebt zu sein scheint in Togo.

Der Musiklehrer der Schule, Saviour, hat uns daraufhin das erste Mal zum Markt begleitet und auf dem Weg alle möglichen Fragen beantwortet, die uns zum Ort, der Schule und generell eingefallen sind, und die Antworten mit viel Geduld so oft wiederholt und erklärt, bis wir sie auch verstanden haben. Beim Überqueren der Straße nahm er uns wortwörtlich an der Hand und brachte uns sicher auf die andere Seite, was bei den ganzen Motorrädern tatsächlich schwieriger ist, als es sich anhört. 

Auf dem Markt haben wir dann alles gekauft, was wir zum Kochen brauchen konnten, von Reis über Tomaten bis hin zu Salz und Spülmittel. Nach einer Stunde in der Sonne (wir hatten natürlich weder Sonnencreme benutzt noch einen Hut dabei) sahen wir so fertig aus, dass Saviour vorgeschlagen hat, Mototaxis für den Rückweg zu benutzen. 

Es handelt sich dabei um Motorräder, auf denen man hinten ganz einfach mitfahren kann. Die Fahrt vom Markt zum Collège hat 200 FCFA gekostet, was etwas 30 Cent entspricht, die Mototaxis sind also durchaus bezahlbar und die Fahrt macht echt Spaß. 

So das waren alle Erlebnisse von nur zwei Tage, in denen wir natürlich noch vollkommen überwältigt waren von den ganzen neuen Eindrücken. 

Wir freuen uns aber total auf die nächsten Tage und sind gespannt, was uns noch alles erwartet! 

Für Fragen oder Anregungen bin ich jederzeit offen.

Ganz liebe Grüße aus Kpalimé, 

Luisa 

Ein Gedanke zu “Ankunft in Kpalimé

  1. Ein sehr persönlicher und lebendiger Bericht der ersten Eindrücke, den ich gerne gelesen habe. Ich wünsche Euch viele gute Erlebnisse und Begegnungen und dass die Zeit in Togo Euer Leben prägen wird. Zu meiner Person: ich bin der Großvater von Johanne Wetjen, die bis vor einigen Wochen in Eurer Wohnung gelebt hat.

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